01.08.2025
Die Bauarbeiten an der Weserbrücke im Verlauf der A 1 werden in den kommenden Tagen für die Autofahrer endlich sichtbar werden: Vom 11. August an wird zunächst die Richtungsfahrbahn Hamburg saniert. Der Verkehr liegt dann mit jeweils zwei Fahrspuren nach Norden und Süden auf der Richtungsfahrbahn Osnabrück. Vorher gibt es aber noch eine bittere Pille zu schlucken: Die Übergangskonstruktion, quasi das Verbindungsstück zwischen Brücke und Autobahn auf Arstener Seite, ist in die Jahre gekommen und muss zwischen dem 8. und 11. August aufwändig überbaut werden. Von Freitag 8:00 Uhr an wird in den fließenden Verkehr eingegriffen, von 10:00 bis Montag 6:00 Uhr stehen in Richtung Osnabrück nur ein Fahrstreifen, in Richtung Hamburg zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Während der Baustelleneinrichtung am Freitagvormittag werden letztere zusätzlich kurzzeitig auf eine Fahrspur eingeschränkt.
Der Bremer DEGES-Abteilungsleiter Jörn Kück weiß, dass diese Nachricht nur begrenzten Unterhaltungswert hat: „Wir schränken den Verkehr auf einem der meistbefahrenen Autobahnabschnitte in Deutschland ein, das ist richtig. Leider gibt es dazu keine Alternative, die Übergangskonstruktion wird dem vierstreifigen Verkehr nicht lange standhalten. Das hieße dann eine Komplettsperrung der Brücke, und auch das Risiko eines eventuellen Wegbrechens der Konstruktion mit allen Folgen können wir als Bauverantwortliche nicht riskieren.“ Die Übergangskonstruktion wollen die Fachleute mit einem so genannten Maurer Modular Bridge System (MMBS) überbauen.
- Fr. 8.8. ab 8 Uhr bis Mo. 11.8. bis 5.59 Uhr nur ein Fahrstreifen Richtung Osnabrück (2 Fahrstreifen Richtung Hamburg)
- 11.8. bis einschl. 14.8. nachts zwischen 20 Uhr und 5 Uhr in beiden Richtungen nur ein Fahrstreifen
Das System stabilisiere die Brücke und sorge dafür, dass diese den vierstreifigen Verkehr aushalte, während man auf der anderen Brückenseite in die Hände spucke: „Wir fräsen den Asphalt ab und werden eine neue Schicht auflegen. Dazu brechen wir die Kappen ab und erneuern sie, die Schutzeinrichtungen kommen ebenfalls sämtlich neu“, so Kück weiter.
Sein Team ist mit der Instandsetzung und Ertüchtigung der Brücke voll im Zeitplan. Bislang fanden die Arbeiten überwiegend im Brückenkörper statt, so wurde etwa der Brückenstahl mit einem neuen Korrosionsschutz versehen und an vielen Stellen neu versteift. „Von August an werden wir uns auch die Fahrbahn selbst vornehmen – für die Autofahrer bedeutet das für die kommenden zweieinhalb Jahre zwei Fahrstreifen in jede Richtung.“
Kück betonte noch einmal, dass die Sanierung alternativlos und letztlich im Interesse aller Verkehrsteilnehmer sei. „Die Bestandsbrücke hätte die steigenden Verkehre bis zur Fertigstellung der neuen Brücke nicht verkraftet, deshalb mussten wir hier eingreifen“, so der Standortleiter. Parallel dazu plane die DEGES bereits den Ersatzneubau. Vor einigen Wochen hatte sich eine Jury im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs auf einen Entwurf geeinigt. Hierfür will die DEGES jetzt mit Hochdruck Baurecht und eine finale Finanzierungszusage erlangen.
Die DEGES ist eine Projektmanagementgesellschaft von Bund und Ländern. Sie verantwortet die Planung und die Baudurchführung für den Neubau und die Erweiterung von Autobahnen und Bundesstraßen. Autobahnprojekte setzt die DEGES im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes um, Bundesstraßenprojekte im Auftrag der Bundesländer.