Bremer Brücken

22.04.2025

Umfassende ÖPNV-Netzanpassungen im Bremer Osten

Lieferlogistik und Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen während der Sanierung der Weserstrombrücke der A1 profitieren

Der Bremer Senat hat heute (22. April 2025) nach eingehender Beratung in Abstimmung mit der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) eine umfangreiche Anpassung des Buslinien-Netzes im Bremer Osten zum 18. August 2025 beschlossen. Ziel ist es, die nachhaltige Mobilität der Beschäftigten in den wichtigen Gewerbegebieten und Unternehmensstandorten im Bremer Osten zu verbessern und gleichzeitig den Auswirkungen der ab August 2025 beginnenden Sanierungsarbeiten an der Autobahnbrücke der A1 wirksam zu begegnen.

Ab August 2025 wird die A1-Weserstrombrücke sanierungsbedingt nur noch mit zwei statt drei Fahrstreifen je Richtung befahrbar sein. Die Fahrtrichtung Hamburg wird für 14 Monate komplett gesperrt, der Verkehr wird über die Fahrtrichtung Osnabrück umgeleitet. Ab November 2026 folgt die Sperrung der Fahrtrichtung Osnabrück, der Verkehr wird dann über die Fahrtrichtung Hamburg geführt. Diese Einschränkungen betreffen die Mitarbeitenden und die Lieferlogistik großer Unternehmen im Bremer Südosten, darunter Mercedes-Benz und Rheinmetall in Sebaldsbrück (etwa 20.000 Beschäftigte), den Bereich Bremer Kreuz/Weser-Park (rund 12.000 Beschäftigte), den Hemelinger Hafen (etwa 6.000 Arbeitsplätze) sowie das Gewerbegebiet Hansalinie (rund 6.000 Beschäftigte).

Zur Sicherung der Erreichbarkeit dieser Standorte und zur Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wurde unter Berücksichtigung der langfristigen Ziele des Verkehrsentwicklungsplans ein neues Busliniennetz entwickelt. Davon profitieren nicht nur die Gewerbestandorte, sondern alle Menschen, die zwischen Horn und Hemelingen leben oder dort Ziele haben. Gleichzeitig stellt das neue Busnetz einen weiteren Umsetzungsschritt dar – bezogen auf die identifizierten Potenziale der im Jahr 2023 abgeschlossenen Studie des Instituts Arbeit und Wirtschaft (iaw), die im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen erstellt wurde.

Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal betont: "Mit der Umstrukturierung des Busnetzes im Bremer Osten schaffen wir eine verlässliche und zukunftsfähige Mobilitätslösung für tausende Beschäftigte. Gerade in Zeiten zwingend notwendiger großer Infrastrukturprojekte wie der Sanierung der A1-Weserstrombrücke ist es unser Anspruch, nicht nur die Erreichbarkeit der Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch den Umstieg auf den ÖPNV attraktiver zu machen. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Bremen und zum Klimaschutz."

Die Maßnahmen sehen unter anderem vor:

  • Die Linie 29 wird zur zentralen Busverbindung für das Gewerbegebiet Hansalinie ausgebaut. Durch eine neue Linienführung werden künftig auch bislang nicht bediente Haltestellen in der südlichen Bergener Straße erschlossen. Gleichzeitig werden Verspätungen reduziert, da sich die Route nun auf die rechte Weserseite konzentriert. Damit wird einem dringenden Anliegen der Beschäftigten vor Ort Rechnung getragen, das zuletzt auf der Veranstaltung zur Verkehrswende der Arbeitnehmerkammer im März 2025 deutlich zum Ausdruck gebracht wurde.

  • Einführung einer neuen Buslinie 23, die als zusätzliche Verbindung aus der Neustadt über die Karl-Carstens-Brücke, den Umsteigeknoten Weserwehr sowie die Bahnhöfe Hemelingen und Sebaldsbrück bis zur Universität Bremen führt. Dies schafft eine neue Direktverbindung zwischen Universität und Huckelriede und verbessert die Resilienz des ÖPNV-Netzes.

  • Gemeinsam mit den Linien 21 und 23 entsteht tagsüber ein dichter Zehn-Minuten-Takt zwischen Universität und Sebaldsbrück – eine neue Alternative zu vielen Wegen, die bisher über die Innenstadt führten. So wird das ÖPNV-Netz gegen verkehrsbedingte Störungen durch eine attraktive Querverbindung vieler Straßenbahn- und Hauptbuslinien gestärkt.

  • Mittelfristig Verlängerung der Linie 21 von Sebaldsbrück im Zuge der bisherigen Linie 37 über Osterholzer Heerstr. und Schweizer Eck bis zum Bahnhof Mahndorf, um eine weitere neue umsteigefreie Verbindung im Bremer Osten zu schaffen.

  • Die Linie 52 endet künftig in Huckelriede und bietet dort eine Umsteigemöglichkeit zur neuen Linie 23 sowie zu den Linien 4, 26 und 27. Damit wird die Baustelle zur A281 umfahren und ein zuverlässiger und pünktlicher Betrieb der Querverbindung sichergestellt.

Zur Minimierung von Verspätungen werden zu Beginn des Netzwechsels betriebliche Stabilisierungsmaßnahmen umgesetzt, darunter eine vorübergehende Beibehaltung der heutigen Trennung der Linien 21 und 37 tagsüber sowie der Einsatz eines zusätzlichen Fahrzeugs auf der Linie 23 am Nachmittag.

Der Start der Netzanpassungen ist für den 18. August 2025 geplant, zeitgleich mit dem Beginn der Einschränkungen auf der A1-Weserstrombrücke. Die Deputation am Donnerstag sowie der Haushalts- und Finanzausschuss am Freitag werden sich ebenfalls mit dem Thema befassen.